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IDEAT 02/24

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Circus Maximus, nur ohne Wagenrennen

Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe, die Rolling Stones: Was haben die altehrwürdigen Mauern des Circus Maximus nicht alles schon für Attraktionen beherbergt. Die größte davon aber ist die berühmte Ruine selbst.

Antonella Centra, erfolgreiche Anwältin in der Modebranche, blickt aus ihrem Wohnzimmer direkt auf eine der Längsseiten der Arena.

Ihr Appartement liegt in einem von zwei palazzine, die die Architekten Amedeo Luccichenti und Vincenzo Monaco 1952 in der Via Circo Massimo errichten ließen. Helle Räume, große Bandfenster, sichtbare Stahlbetonträger und der grüne Marmorboden sind typisch für den italienischen Rationalismus und die Architektursprache des Duos. Und sie bilden die perfekte Basis für Antonella Centras Stil: Die Möbel, Leuchten und Accessoires wählte sie mithilfe ihres Freundes Sharon Goldreich aus, der die SG Gallery in Mailand führt und auf Mid-Century-Design spezialisiert ist.

Seine Hommage an die Mitte des vergangenen Jahrhunderts manifestiert sich im sattgelben Modulsofa von George Nelson, das er in einer Villa bei Treviso fand und das sich nun vor den Fenstern ausbreitet. »Das Möbel teilt den Raum in Wohn- und Essbereich und noch wichtiger: Es erhellt ihn wie die Sonne!«, freut sich der Einrichtungsprofi über den leuchtenden Farbakzent im Wohnzimmer.

Home Story Rom IDEAT 6
© Helenio Barbetta

Verblüffende Symbiose aus Maßanfertigungen und Originalsubstanz

Die Wohnung spiegelt die Eleganz Roms wider, birgt aber auch Zeugnisse eines bewegten Lebens, das Antonella von der erzwungenen Ausreise aus ihrer Heimat Libyen über Brüssel, Brügge und Mailand in die italienische Metropole führte.

Nordisches Design wie das mit grünem Samt bezogene Tagesbett Berlin von Bruno Mathsson oder der Essplatz in der Küche koexistieren harmonisch mit amerikanischen Designklassikern wie etwa dem obligatorischen Eames Lounge Chair oder der berühmten Bogenlampe Arco von Achille Castiglioni. Hinzu kommen maßgefertigte Möbel wie die Teakeinbauten unter der Fensterbank oder die teils verspiegelten Küchenblöcke, die Antonella Centra bei dem Architekten Ruggero Angeli in Auftrag gab. Die Schlichtheit der Einbauten steht so perfekt im Dialog mit der Architektur von Monaco & Luccichenti, dass man den Eindruck hat, sie seien aus der Erbauungszeit des Hauses.

Am Esstisch, der sich ausziehen lässt und mit feinstem Ginori-Service gedeckt wird, finden 22 Gäste Platz, nicht selten sind es mehr. Antonella liebt es, Freunde zu empfangen: »Wir können bis zu siebzig Personen bewirten«, erzählt sie, »viele bleiben den ganzen Abend auf dem Balkon, um ihren Aperitif inklusive Aussicht zu genießen.«

In den Wintermonaten, die auch in Rom ungemütlich sein können, bedeckt sie den grün schimmernden Marmorboden mit kostbaren Teppichen, auch das eine Reminiszenz an ihre orientalischen Wurzeln. Auf Vorhänge oder sonstige Fensterdekoration verzichtet die Rechtsanwältin jedoch ganzjährig. »Ich bin besessen von dem Panoramablick und lebe ganz ohne Vorhänge«, erklärt sie unnötigerweise – wer will schon die Geschichte direkt vor der Haustür hinter Gardinen verschleiern?

[ngg src=“galleries“ ids=“91″ display=“pro_sidescroll“]Styling: Chiara Dal Canto

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