Der Eixample ist der zweite der zehn Bezirke Barcelonas und liegt ziemlich zentral. Mitte des 19. Jahrhunderts drohte die Alstadt aus allen Nähten zu platzen.
Die Lösung kam von Ildefons Cerdà, katalanischer Ingenieur, mit dem Entwurf von Eixample. Das Wort bedeutet Erweiterung. Aufwendig gearbeitete Straßenlaternen, kunstvoll geschmiedete Balkongitter und immer wieder der Blick in Eingänge, die sich zu prachtvoll begrünten Innenhöfen öffnen: Die Gebäude im Stil des katalanischen Modernisme, einer fortgeschritteneren Version des Jugendstils, beeindrucken mit ihrer klaren Schönheit. Ihr wohl auffälligstes Merkmal, die an den Ecken um 45 Grad abgeschrägten Fassaden, die den Stadtteil nach dem Plan von Cerdà luftiger und heller als die dicht gedrängten Gassen der Altstadt machen sollten, faszinieren auch Georg Kayser: »Spektakulär«, nennt der Architekt, der ursprünglich aus Süddeutschland stammt, in Köln und London Architektur studierte und seit mittlerweile zwanzig Jahren in Barcelona lebt, das Apartment im dritten Stockwerk eines Bauwerks von Ildefons Cerdà, dessen Renovierung er für einen befreundeten Kunden aus Großbritannien durchführte.
Eine ganze Etage eines Häuserblocks, 350 Quadratmeter, 4,80 Meter hohe Decken, enorme Raumvolumina … »Eine so große Wohnung mit Atmosphäre zu füllen, war die größte Herausforderung bei diesem Projekt«, erklärt Georg Kayser.