Dass Luft nicht nur zum atmen benötigt wird, sondern oft auch die Kreativität fördern kann, ist in der Geschichtsschreibung der Gestaltung bisher weitgehend unerwähnt geblieben.
Wie gut, dass es ein Organ wie IDEAT gibt, das dem verkannten Element angemessenen Raum und Ruhm verleiht.
AUFGEPUMPT
Reden wir mal über die Kraft von Luft. Niemand, der mal in einem kräftigen Sturm gestanden hat, wird das bezweifeln. Dass Luft aber auch Metall stabilisieren kann, hat der polnische Designer Oskar Zieta mit Hockern und verschiedenen anderen Objekten bewiesen, bei denen er formgleiche Metallstücke an den Rändern zusammengeschweißt und über ein integriertes Ventil zu ihrer dreidimensionalen Größe und Form aufgepumpt hat. Eine ungewöhnliche Idee, die er sich patentieren ließ. Denn nicht das Metall bringt hier die Stabilität, sondern die Luft.
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Ihre Materialien sind Draht, Beton – und viel Nichts. Die norwegische Künstlerin Lene Kilde erschafft Skulpturen menschlicher Körper, deren wenige sichtbare Gliedmaßen und mit Metallgeflecht angedeutete Kleidung sich im Wesentlichen in Luft auflösen. Eine besondere Kunst des Weglassens, die die Fantasie des Betrachters nicht nur anregt, sondern ihr auch den größtmöglichen Raum lässt. Die Werke werden – technisch gesehen – zwar vom Kabel gestützt, das aus stabilem Draht besteht, den Zusammenhalt der Figur aber schafft das luftige Nichts und die Imagination.
[ngg src=“galleries“ ids=“85″ display=“pro_sidescroll“]Mehr zu dem Thema erfahren Sie in IDEAT Nr. 06. Erhältlich ab dem 23.02.2022 an ausgewählten Kiosken und auf ideat.de.