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I said-a hip, hop, the hippie, the hippie

Da kann der Schmuck nicht exzentrisch genug sein. » Groß rauskom­men ist einfach unser Ding. Das ist Black Swag, afroamerikanisch bis ins Mark«, schreibt Slick Rick im Vorwort zu Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry His­tory. In dem gerade bei Taschen erschienenen opulenten, fast drei Kilogramm schweren Bildband der Musikjournalistin Vikki Tobak geht es um die Liebe des Genres zu allem, was glänzt, glitzert und golden ist. »Künstler nutzen Schmuck, um ihre Individualität, ihre Identität, ihre Zugehörigkeit zu Nach­barschaften, Crews, Bruderschaften, Labels und so weiter auszudrücken«, so die Autorin. 

Einige Rapstars inszenieren sich wie afrikanische Herrscher längst vergangener Jahrhunderte und bringen damit ihre kulturellen Wur­zeln zum Ausdruck. Einer, auf den sich immer wieder berufen wird, ist Mansa Musa, Anfang des 14. Jahrhunderts König von Mali und wohl der reichste Mensch seiner Zeit. Wie einst ihr gekröntes Oberhaupt wollen die zu bemer­kenswertem Ruhm gebrachten Musiker:innen ihren Wohlstand zur Schau stellen. Auch als Zeichen, dass sie es geschafft haben, schließlich kommt ein Großteil von ihnen aus prekären Verhältnissen. 

Also wird ordentlich geklotzt, mir mehrlagigen Ketten und protzigen truck style-Anhängern. Luxusuhren von Rolex oder Patek Philippe alleine reichen nicht, sie werden nach dem Kauf erst mal zerlegt und dann vom Edelsteinschleifer des Vertrauens mit Saphiren, Rubinen oder Smaragden in eine neue Liga »geboostert«. So man­cher Juwelier wird in der Szene selbst wie ein Superstar gefeiert. Eddie Plein war so einer. ln den 1980er-Jahren erfand er die sogenannten Grillz, Zahn­kronen aus Gold oder Platin – Statussymbol für alle, die schon alles haben, was funkelt. weiterlesen in IDEAT  06/2022 >>>