Coole Inszenierung: Das neue Foyer der Hamburgischen Staatsoper

Während die Hansestadt bereits über ein zweites Opernhaus in der Hafencity nachdenkt, präsentiert sich das »Original« am Dammtor mit einem frischen Auftritt: unter Federführung der Designagentur The Studios und der Künstlerin Jorinde Voigt.

„Hier und jetzt fängt etwas Neues an“, sagt Tobias Kratzer, der frisch gebackene Intendant und vom Magazin Opernwelt gekürte „Regisseur des Jahres“. Der 44-Jährige gilt als Freigeist – Käppi statt Krawatte – und bringt den Aufbruch in eine neue Ära nicht nur auf die Bühne, sondern auch ins Haus. „Fühl dich eingeladen“, sollen die neuen Räume ausstrahlen, die in der Rekordzeit von acht Wochen eine Frischekur erhielten und am Freitagabend im Rahmen einer Housewarming Party vorgestellt wurden.

Neue Farbakzente gliedern den Weg des Publikums durch die Stockwerke
Neue Farbakzente gliedern den Weg des Publikums durch die Stockwerke.

Im Einklang mit dem Denkmalschutz reaktivierten Bühnenbildner Rainer Sellmaier und die Hamburger Designagentur The Studios die Konzepte der 50er-Jahre und gaben dem „zwar schicken, aber entleerten Minimalismus“ neue Substanz. So erhielten die Säulen ihren ursprünglichen goldenen Anstrich zurück und nehmen damit ein Element der Fassade im Haus wieder auf. Innen und Außen verbinden sich, schaffen Transparenz und Austausch zwischen Oper und Stadt – auch so sollen Berührungsängste abgebaut werden.

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Die goldenen Säulen im Fokus. Jorinde Voigt, Potential, 2025, Bodengemälde für die Hamburgische Staatsoper, Ausführung: THE STUDIOS, Installationsansicht Hamburgische Staatsoper © Jorinde Voigt / VG Bild-Kunst Foto: Brita Sönnichsen.

Besonderer Blickfang: das Bodengemälde Potential der international ausgezeichneten Künstlerin Jorinde Voigt. Das Werk in Orange und Lila wirkt, als spiegele es das All im Gebäude – und mit ihm alle Möglichkeiten. Es rhythmisiert den Raum und macht die Besucher beim Betreten selbst zum Teil des Kunstwerks.

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Jorinde Voigt, Potential, 2025, Bodengemälde für die Hamburgische Staatsoper, Ausführung: THE STUDIOS, Installationsansicht Hamburgische Staatsoper © Jorinde Voigt / VG Bild-Kunst Foto: Brita Sönnichsen.
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Jorinde Voigt, Potential, 2025, Bodengemälde für die Hamburgische Staatsoper, Ausführung: THE STUDIOS, Installationsansicht Hamburgische Staatsoper © Jorinde Voigt / VG Bild-Kunst Foto: Brita Sönnichsen.

Zum neuen Look gehören außerdem eine Gallery Wall mit Porträts prägender Persönlichkeiten – von Händel und Telemann bis Peter Ruzicka, John Neumeier und Simone Young. Die Stifter Lounge erhielt neue Sitzmöbel von Walter Knoll, das Rangfoyer wurde mit einem Bartresen ausgestattet, über dem eine 300 Kilogramm schwere Lichtinstallation hängt, geschaffen nach der Partitur eines Mendelssohn-Chorals. Sie sorgt für eine klassisch-moderne Anmutung.

THE STUDIOS entwarf die Lichtinstallation Amplitude
THE STUDIOS entwarf die Lichtinstallation Amplitude.

Mit diesem stylishen Auftritt ist die Hamburgische Staatsoper bestens gerüstet – für die neue Spielzeit und nicht zuletzt für ihr großes Jubiläum: 2026 feiert das Haus sein 350-jähriges Bestehen!

die hamburgische staatsoper.de