Mit seiner Einzelausstellung Venetian Bubbles betritt Jiří Georg Dokoupil künstlerisches Neuland und präsentiert in der Biblioteca Nazionale Marciana im Museo Correr in Venedig erstmals großformatige Glas-Skulpturen.
Die acht individuell gestalteten Skulpturen sind eine dreidimensionale Erweiterung von Dokoupils bekannten Seifenblasenbildern und stellen eine spielerische Neuinterpretation traditioneller Materialien dar. Im Stil seines gesamten Schaffens, in dem sich der Künstler der Neuen Wilden Generation nie festlegte und gegen alle Konventionen mit neuen Ideen und Ansätzen begeisterte, bestechen die Glasskulpturen durch ihre einzigartige Gestaltung. Die leuchtenden, filigranen Glasblasen, die in Zusammenarbeit mit Glasmeistern aus der böhmischen Region Tschechiens entstanden sind, wurden auf stabile Flaschenständer aus Metall montiert. So schafft Dokoupil mit seinen Werken eine Gegenüberstellung von Zerbrechlichkeit und Festigkeit.
Neben den Homemade Venetian Bubbles werden in den imposanten Räumen der venezianischen Nationalbibliothek auch eine Reihe großformatiger Gemälde und kleinere Arbeiten auf Papier gezeigt. Besonders sehenswert sind die sieben Gemälde, die den Glasskulpturen zugrunde liegen. Seit den 1970er Jahren experimentiert Dokoupil mit dieser ungewöhnlichen Technik, bei der er Seifenblasen mit Farbpigmenten mischt und gezielt gegen eine Leinwand bläst. Die zerplatzenden Farbblasen hinterlassen spontane Abdrücke und spielen so mit der Vorstellung von künstlerischer Präzision und Planung.
Umgeben von historischen Malern der Renaissance wie Veronese, Tizian, Tintoretto und Zelotti bieten die Räume der Biblioteca Nazionale Marciana eine bedeutungsvolle Kulisse für Dokoupils Werke, wie Dirk Geuer, Chefkurator aller Ausstellungen in Marciana im Rahmen der Biennale Arte 2024, betont: „Die Gegenüberstellung von Dokoupils Kunstwerken mit den Renaissancegemälden eröffnet einen Dialog zwischen alten und neuen Meistern.