Anlässlich der Pariser NFT Konferenz letzte Woche wurde die vom Taschen Verlag herausgebrachte Monographie „On NFTs“ präsentiert – die erste umfassende „Aufklärung“ über dieses kontroverse und zeitgenössische Medium.
NFT-zertifizierte Kunst, die nur auf dem Bildschirm zu sehen ist, fasziniert und verstört gleichermaßen. Warum werden Millionen Dollar für digitale Dateien gezahlt, die jeder herunterladen kann? Für alle, die das Phänomen endlich verstehen wollen, gibt der gigantische Band „On NFTs“ eine Bandbreite von essentiellen Fakten für Neueinsteiger und Kenner des Mediums. Herausgeber Robert Alice hat die Geschichte und Bedeutung dieser Kunstform auf rund 600 Seiten dargelegt. Ein Insider mit viel Know-how, schließlich war der 32-jährige Engländer 2020 der erste, von dem ein Werk in einem großen Auktionshaus versteigert wurde: „Portraits of a Mind“. Bereits ein Jahr später kam es zum spektakulären Verkauf von Beeples „Everyday: The First 5000 Days“, das 69 Millionen US-Dollar erzielte!
Kurz zur Erinnerung: Ein NFT oder Non-Fungible Token ist ein Eintrag auf einer Blockchain (wie zum Bleispiel Bitcoin), der sich nicht kopieren oder fälschen lässt und deshalb als Eigentumszertifikat zum Einsatz kommt.
„On NFTs“ gibt einen fundierten Einblick in die Szene und stellt rund 100 der weltweit wichtigsten NFT-Künstler bzw. ihre Werke vor. Von algorithmischer Kunst bis zu Avataren werden in einer Reihe von Essays verschiedener Autoren, darunter Experten wie Hans Ulrich Obrist, unterschiedliche Aspekte des Themas beleuchtet. Gemälde von Rembrandt in Gegenüberstellung zu BryptoPunks, ausführliche Kapitel, die durch die Welt der NFTs leiten und den Einfluss von Sol LeWitt auf die aktuellen künstlerischen Algorithmen aufzeigen. Schließlich zeigt das Buch den Schaffensprozess wegweisender Künstler wie Beeple, Snowfro und Refik Anadol. Auch Persönlichkeiten aus der klassischen Kunstwelt, wie der Schweizer Urs Fischer, die ihre Arbeit ins Digitale erweitert haben, kommen zu Wort.
Dass Kryptokunst mehr als ein Trend ist, zeigt die Tatsache, dass Christie’s am 12. März eine Versteigerung digitaler Kunst mit 400 Werken des Pioniers Robert Alice veranstaltet – die erste „On-Chain-Kunstsammlung“ des Hauses und ein Projekt, das aus dem Buch hervorgegangen ist. Ansonsten ist »On NFTs“ eine Möglichkeit, NFTs zu Hause auszustellen, ohne dass man 10.000 Bildschirme an der Wand braucht.
Das Buch ist in einer nummerierten „Hardcode“-Ausgabe (750 Euro), einer „Collector’s Edition“ und 100 „Arts Editions“ erhältlich, die vier limitierte Werke – einen signierten Druck und ein dazugehöriges NFT – von verschiedenen Künstlern enthalten (1500 bis 4000 Euro).