Zwischen Matratzen und Mythos: TADANs „Höhlengleichnis“ in Berlin

Während der Berlin Art Week 2025 verwandelte das Dekorateurs-Trio TADAN einen Berliner Galerie-Space in eine Inszenierung, in dem Matratzen nicht nur zum Sitzen oder Schlafen, sondern gleich zur Architektur taugen. In „Höhlengleichnis“ treffen bewegliche Figuren, experimentelle Materialien, Collagen und filmische Installationen aufeinander.

Die Matratzen von Bett1 bilden das Herzstück der Ausstellung. Sie laden nicht nur ein, sich fallen zu lassen, sondern definieren den Raum, der zwischen Vorhergesehenem und Improvisation schwanken. Hier wird die Höhle nicht als etwas das Einsperrt betrachtet, sondern als Synonym für Zuflucht: ein Ort, an dem alles erlaubt scheint, vom philosophischen Gedankenspiel bis zum neugierigen Staunen.

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Höhenflug beim Höhengleichnis. Eine Schwanenskulptur von AFAIK Collective ganz oben auf. © Ludger Paffrath.
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Eine Hand die sich aus dem Stapel aus Matratzen schiebt. Vielleicht zu müde zum Aufstehen?©Ludger Paffrath.

Wieland Schönfelder lässt Figuren auftreten, die wie moderne Höhlenbewohner zwischen Mythos und Modell pendeln und dabei immer wissen, dass sie beobachtet werden – und uns daran erinnern, dass Realität manchmal nur Projektion ist.

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Wieland Schönefelders „Played“ Figur mit rauchendem Hut.©Wieland Schönefelder.

Katharina Ruhm zelebriert das Material selbst: Licht, Porzellan, Glas und scheinbar zufällige Defekte werden zu Protagonisten, die Geschichten über Produktion, Transformation und Alltags-Poesie erzählen.

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Eine etwas schiefe Lampe entstanden aus einer Kollaboration zwischen Katharina Ruhm und TADAN.©Katharina Ruhm X TADAN.

Lola von der Gracht hingegen verschränkt Identität, Erinnerung und queere Geschichte zu Collagen, die wie emotionale Landkarten von Sichtbarkeit und Veränderung wirken. Ihre Werke fühlen sich an wie ein Puzzle, das immer ein paar Lücken lässt und so der Fantasie des Betrachters gut zuredet, sich selbst zu entfalten.

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Eine Collage von Lola von der Gracht.©Lola von der Gracht.

AFAIK Collective schließlich balanciert zwischen Trauer, Absurdität und Filmfantasie. Ein Ensemble aus einem Schwan, der einmal ein Schwan war, und skurrilen Szenen schafft Räume, in denen das Emotionale auf das Surreale trifft.

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Schwan im Blick.©AFAIK Collective.
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