Die Keramikkunst-Messe Ceramic Brussels vereint internationale Stars und Nachwuchstalente. Das Material ist uralt. Aber das, was daraus entsteht, ist modern, edgy, skurril und vor allem vielseitig. Die Arbeit mit Keramik ist eine sich ständig weiterentwickelnde Kunstform, die immer häufiger auch in renommierten Galerien zu finden ist.
In der Tour & Taxis Messehalle in Brüssel haben Besucher jetzt die Gelegenheit, die ganze Bandbreite dieser Disziplin zu erleben: 65 Galerien aus 15 Ländern, darunter Händler aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Nordamerika und Asien, versammeln Spitzenwerke von rund 200 Künstlern. Als einzige Veranstaltung dieser Größenordnung zum Thema Keramik, zeigt Ceramic Brussels wie das Medium immer wieder neu erfunden wird, innovative Mixed-Media-Praktiken und 3D-Technologien ausprobiert werden.
Die Berliner Galerie Jarmuschek & Partner zeigt etwa die filigranen Teller-Kreationen von Helene Hafemann, die Porzellan und Garn kombiniert. Die französische Top-Händlerin Almine Rech versammelt viel beachtete Künstler wie Jean-Baptiste Bernadet und Oliver Beer. Und die Galleria Anna Marra aus Rom zeigt die stacheligen Gebilde von Andrés Anza.
Mit dem Franzosen Claude Champy ist darüber hinaus ein »Urgestein der französischen Keramikkunst«, repräsentiert von der Galerie Capazza, zu Gast. Seine Gefäße mit berstenden, haptischen Krakelee-Oberflächen sind allein den Besuch wert. Ebenso spannend: die raumhohen Skulpturen des Japaners Jun Kaneko bei der Galerie Sorry We’re Closed.
Spezieller Norwegen-Fokus
Die Messe feiert dieses Jahr mit ihrem »Norwegen-Schwerpunkt« die lebendige Keramikszene des Landes – mit etablierten und aufstrebenden Kreativen aus Galerien wie Format und Kiosken. Ehrengast ist die junge Amerikanerin Elizabeth Jaeger (Galerie Mennour). Mit ihren poetischen Skulpturen verarbeitet sie persönliche Erfahrungen mit Darstellungen von Alltagsobjekten.
Spannend wird, wer von den jüngeren Talenten den Ceramic Brussels Art Prize gewinnt. Der Preis unterstützt in Europa ansässige Keramikkünstler ohne Galerievertretung. Der Andrang jedenfalls ist groß: 2024 trudelten mehr als 350 Bewerbungen ein.