Am 6. Februar 2026 finden die Olympischen „Winterspiele“ statt. Das erste Mal in der Geschichte werden sie von zwei Städten ausgerichtet. Von Mailand und Cortina d’Ampezzo. Vor 70 Jahren war Cortina schon einmal Gastgeberin. Um ein bisschen Glamour in die Dolomiten zu bringen, rückten die Organisatoren eine junge Schauspielerin ins Rampenlicht: Sophia Loren. 1981 nutzte Hollywood die schon etwas angestaubten Anlagen als Schauplatz für die die James-Bond-Folge „In tödlicher Mission“.
Nun verzichten die Macher weitgehend auf ihre heimischen Stars. Die Spiele sollen vor allem Nachhaltig sein. Der grüne Gedanke setzt schon jetzt ein starkes Zeichen: Statt sich mit monumentalen Neubauten zu brüsten, setzt Milano Cortina 2026 auf bereits bestehende Strukturen. Beachtliche 85 Prozent der Austragungsorte sind bereits vorhanden, darunter zahlreiche sogenannte „Legacy-Venues“ aus den Spielen von 1956 in Cortina. Milano Cortina 2026 reiht sich mit dieser Strategie in die Tradition von Paris oder Peking ein, die sich ebenfalls der Wiederverwendung und Modernisierung ikonischer Sportstätten verschrieben hatten.
Doch dort, wo Neues entsteht, wird nicht einfach gebaut – es wird visionär gedacht.
Die Arena Santa Giulia in Mailand ist eine der wenigen Neubauten der Spiele und entstand durch eine Kooperation zwischen dem renommierten britischen Architekten David Chipperfield und Arup. In der Halle werden die Eissportwettbewerbe stattfinden und sie wird die Heimat der Eishockey-Entscheidungen. In seiner elliptischen Form wird die Arena von drei scheinbar schwebenden Metallringen umgeben, die durch gläserne Fensterfronten aufgebrochen werden. Das Zusammenspiel von Licht, Transparenz und Struktur verleiht dem Bau eine fast schwebende Leichtigkeit. Unter der Arena erstreckt sich ein Podium, das eine Parkgarage elegant in die Architektur integriert, während sich davor eine weitläufige Piazza als lebendiger Treffpunkt für Besucher öffnet. So wird die Arena Santa Giulia nicht nur zur Bühne für sportliche Höchstleistungen, sondern auch zu einem neuen urbanen Anziehungspunkt im Süden Mailands. Nichts soll nur für die Spiele gebaut werden. Die Architektur soll nach viele Jahrzehnte die Stadt prägen.

