Nach 13-jähriger Restaurierung erstrahlt der Zeyrek Çinili Hamam in Istanbuls einstiger Sultanhochburg Fatih in neuem Glanz. Nun kann das Juwel osmanischer Baukunst wieder besucht werden.
Ein großer Raum mit zentraler Kuppel – typisch für den Architekturstil des wohl berühmtesten Baumeisters der islamischen Welt: Mimar Sinan prägte die Silhouette von Istanbul mit rund 150 Werken, darunter der Zeyrek Çinili Hamam, den er vor 500 Jahren schuf – mitten im Fatih-Viertel, nicht weit von der Hagia Sophia. 2010 startete die Marmara Group mit der Restaurierung des »gekachelten Badehauses«. Doch was als einfaches Projekt begann, entwickelte sich zu einer archäologischen Forschungsarbeit. Bei Ausgrabungen zum Bau eines Lagerraums kamen byzantinische Zisternen und später Tausende von blauen Iznik-Fliesen, sonst nur aus Palästen und Moscheen bekannt, ans Tageslicht.
Experten wurden herangezogen, um die marmorübersäte Pracht wieder öffentlich zugänglich zu machen. Am 3. Mai ist es so weit: Dann öffnet der Hamam seine Pforten und zum ersten Mal können die Besucher sowohl in der Herren- als auch in der Damen- abteilung baden. Wobei sie abwechselnd Zugang zu den einzelnen Bereichen haben, um deren einzigartige Designs, eine Mischung aus Tradition und Moderne, zu genießen. Es gibt maßgeschneiderte Peshtemal-Handtücher und Badeschuhe, entworfen vom Modedesigner Hussein Chalayan. Und ein Museum, das die fast märchenhafte Geschichte mit Artefakten präsentiert.