Bonjour Hamburg – Polène legt am Elbufer an

Hamburg hat den Hafen, den Fischmarkt und ab dem 1. September 2025 auch Polène. Die französische Taschenmarke eröffnet ihre erste deutsche Boutique mitten in der Neustadt, genauer am Neuen Wall 71. Damit stellt sich die Hansestadt in eine Reihe von Metropolen wie Paris, Tokio oder New York.

Auf 300 Quadratmetern hat das Architekturbüro Snøhetta, bekannt für die Oper in Oslo und die Bibliothek von Alexandria in Ägypten, den perfekten Rahmen geschaffen. Die Norweger haben Hamburgs DNA – roter Backstein, Wasser, Industriecharme – mit der sanften, organischen Polène-Ästhetik vereint. Dabei ist eine Boutique entstanden, die sich anfühlt wie eine Verlängerung von Hamburg selbst anfühlt. Rundungen aus hellem Holz und Wände, die aussehen, als hätte die Elbe sie ausgespült mischen sich mit Regalen, bei denen man am liebsten gleich mit der Hand drüber möchte.

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Organische Formen fügen sich spielerisch in die Wände ein.

Ein Herzstück ist die Kassentheke aus recycelten Lederresten. 488 Kilogramm davon, um genau zu sein. Polène lässt das Material in den Ateliers im spanischen Ubrique verarbeiten und verleiht ihm in Hamburg ein zweites Leben in Beige, Camel und Cognac. Dazu gesellt sich ein Sofa, das aussieht wie ein Felsblock, tatsächlich aber aus upgecyceltem Schaumstoff besteht. Entworfen hat es der in Hamburg ausgebildete Designer Simon Stanislawski, der immer wieder meisterhaft mit optischen Täuschungen spielt.

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Die freistehende Kassentheke aus Lederresten.
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Das Sofa von Simon Stanislawski.

Und weil Polène Leder liebt gibt es in der Boutique gleich auch eine kleine „Gerberei“. Hier kann man den Handwerkern  über die Schulter schauen.

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Details der Ledergerberei.

Polène wurde 2016 gegründet und hat sich schnell international etabliert. Heute arbeiten mehr als 2.200 Handwerkerinnen und Handwerker für die Marke. Die Entwürfe nehmen ihre Formen aus der Natur auf: geschwungene Linien, Drapierungen, Origami-Falten, die wie geologische Fundstücke wirken und präzise in Leder übersetzt sind. Nachhaltigkeit ist dabei kein Nebengedanke, sondern Teil der Handschrift. Aus Restmaterialien entstehen Taschen, Möbel oder Installationen. 2023 erweiterte Polène das Repertoire um Schmuck, gefertigt in Italien, vergoldet mit 24 Karat und inspiriert von Wind und Fels.

polene-paris.com