Während in den Karnevalshochburgen hierzulande seit Aschermittwoch Katerstimmung herrscht, beginnen in Basel nun die „drey scheenschte Dääg“ des Jahres.
Mit dem Glockenschlag der Martinskirche um Punkt 4 Uhr in der Früh gehen am Montagmorgen in Basel die Lichter aus. Auf das Kommando „Morgestraich: Vorwärts, marsch!“ ertönen gleichzeitig aus den Straßen die Piccolos und Trommeln der Formationen. Bei totaler Finsternis verwandelt sich die Innenstadt in ein Lichtermeer von handbemalten Laternen, getragen von tausenden Fasnächtler:innen. Magisch!
Vom 19. bis 21. Februar befindet sich die Mini-Metropole am Rhein im Ausnahmezustand. Dann wird der größte Karneval der Schweiz zelebriert und zwar äußerst kreativ. Das Spektakel, das seit 2017 auch zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehört, lebt von einzigartigen Instrumenten und Ideenreichtum, von Witz und Lebensfreude.
Am Fasnachtsmontag und -mittwoch findet am Nachmittag der Cortège statt. Bei diesem Umzug nehmen alle traditionellen Formationen teil – die Cliquen und Guggenmusikanten marschieren durch die Gassen. Trommeln und Pfeifen sind ein Markenzeichen, genau wie die »Blaggedde«, eine Art Brosche, die jedes Jahr neu entworfen wird. Diesmal stammt das Abzeichen von Grafiker Guido Happle, Motto: „vogelfrei“.
Am Dienstagabend gehört die Stadt den Gugge. Ein Teil der rund 60 Bläser:innen, die mit Trompeten, Posaunen und Tubas, Trommeln, Pauken und Schlagzeugen berühmte Melodien krachend zum Besten geben, treffen sich um 18.30 Uhr auf dem Messeplatz. Dort startet ihr Sternmarsch zu den drei großen Plätzen (Barfüsserplatz, Marktplatz und Claraplatz), wo sie ihre Konzerte geben. »Ändstraich« ist dann am Donnerstagfrüh, wiederum um Punkt 4 Uhr.
Wer mehr über die Einzigartigkeit der Basler Fasnacht erfahren will, dem empfiehlt sich ein (ganzjähriger) Besuch des Museums der Kulturen mit seinen Kostümen und Laternen, Musikinstrumenten und historischen Dokumenten (mkb.ch).