Le roi, c’est moi: Das Les Trois Rois eröffnet in Annex

Das Basler Hotel Les Trois Rois hat einen Annex eröffnet. Von den Architektenstars Herzog & de Meuron herausgeputzt, wurde aus dem historischen Flügel ein Märchenreich der Moderne.

Wer das elegante und betont klassische Dekor des Hauses Les Trois Rois kennt, wird sich verblüfft die Augen reiben. Das Grandhotel hat mit dem neuen Anbau ein komplett anderes Kapitel aufgeschlagen. »Wir wollten Gegensätze schaffen und Gästen, die das Luxussegment auf eine andere Weise erleben möchten, etwas Neues bieten«, so Thomas Straumann, Inhaber des Les Trois Rois, beim Pre-Opening. Das ist gelungen.

Les Trois Rois Spa 6901
Alles im Gleichgewicht – wie in einem japanischen Onsen-Bad: Im Dachta­ gen-Refugium können Gäste des Seijaku-Spa nach wohltuenden Massageritualen mit Tee am Kamin entspannen.Foto:Copyright Olivia Pulver.

Denn in dem aufwendig sanierten Nachbargebäude wurden nun sechs Suiten, das spektakuläre Restaurant Banks und ein japanisch anmutendes Spa unter der Ägide des Büros Herzog & de Meuron eingerichtet, das ganz in der Nähe residiert. Zu erkennen ist vor allem die Handschrift Jacques Herzogs, der oft und gerne Gast im, wie er sagt, »schönsten Hotel der Welt ist.«

Les Trois Rois Suite de Rois 7001
Königlicher Purpur: Vom Teppich über die Tapeten bis hin zum Logo des Hotels gibt warmes Rot den Ton an – auch in der 240 Quadratmeter großen, wirklich feudalen Suite des Rois, die einst als Direktorenwohnung diente. Die Einrichtung sorgt hingegen eher durch Form als durch Farbe für Aufmerksamkeit, besonders die organisch gerundeten und mit naturweißem Bouclé-Wollstoff bezogenen Sofas des britischen Designstudios Invisible Collection. Der größte Teil des Mobiliars der neuen Suiten wurde jedoch vom Herzog-&-de-Meuron-Team entworfen, darunter auch die runden Couchtische und die scheinbar formlosen, mundgeblasenen Leuchten, die der Schweizer Glaskünstler Matteo Gonet realisierte. Foto:Olivia Pulver.

Er war es auch, der seiner Lieblingsfarbe Rot die Bühne überließ. Der Flur zu den Suiten leuchtet im Ton Sangria, die Betten stehen auf blutroten Samtpodesten und die Wände in der Zigarrenlounge The Council sind mit 570 handgefertigten Keramikkacheln verkleidet, deren feuerrote Glasur je nach Lichteinfall mal stärker, mal schwächer lodert. Der Look der Räumlichkeiten ist königlich und zeitgenössisch zugleich.

In den Zimmern und der 240 Quadratmeter großen Suite des Rois mit eigenem Gym schließt apart gerundetes Linsenparkett wellenförmig an den Carrara-Marmorboden der Bäder an. Dunkel gebeizte, hochglänzende Eichenholzmöbel mit reduzierten Silhouetten heben sich von seidigen Moirétapeten ab.

Über dem Bartresendes Restaurants Banks hängt die Konstruktion Fliegendes Riff von Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger: ein schwebendes Kuriosi­ tätenkabinett mit Objekten aus dem Hotelfundus, Trouvaillen der Angestellten sowie Himmelsbrocken aus Schaumstoff, aus denen rosafarbene, sonnengelbe und weiße Kristalle aus Kunstdünger herauswachsen.
Über dem Bartresen des Restaurants Banks hängt die Konstruktion Fliegendes Riff von Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger: ein schwebendes Kuriosi­ tätenkabinett mit Objekten aus dem Hotelfundus, Trouvaillen der Angestellten sowie Himmelsbrocken aus Schaumstoff, aus denen rosafarbene, sonnengelbe und weiße Kristalle aus Kunstdünger herauswachsen. Foto: Olivia Pulver

Früher diente das denkmalgeschützte Belle-Époque-Gebäude von 1903 der Basler Kantonalbank als Zentrale. Jetzt können Passanten durch die Fenster einen Blick in die ehemalige Schalterhalle werfen. Im September eröffnet hier das Restaurant Banks mit euroasiatischer Küche, beleuchtet von Dutzenden glitzernden Kristalllüstern.

»Es gab für mich persönlich eine riesige Motivation, dieses Projekt umzusetzen«, so Jacques Herzog. »der neue Teil des Trois Rois wird den Standort Basel stärken und den Bürgern mit dem Banks einen lebendigen, urbanen Ort der Begegnung bescheren.«

Die Suiten jedenfalls waren zur Art Basel lange im Voraus ausgebucht.

Grand Hotel Les Trois Rois, Basel Juniorsuite ab 1250 Euro.
lestroisrois.com