Niemand verschmilzt echte und digitale Landschaften so magisch wie Andrés Reisinger. Jetzt offenbart der Argentinier in Amsterdam die Entstehungsprozesse seiner Traumwelten.
Während der Rest der Welt noch mutmaßt, welche Gefahren KI birgt, ist der argentinische Künstler und Designer Andrés Reisinger längst im artifiziellen Universum angekommen. Mehr noch: Er macht es sich zu eigen. Für seine Videos und Illusionen hat er mit seinen in Barcelona und Madrid ansässigen Studios, Ingenieuren und Wissenschaftlern eine eigene KI-Maschine entworfen, die seine künstlerische Sprache weiterentwickelt – natürlich in seiner Lieblingsfarbe Rosa. »Technologie ist für mich wie die Natur. Sie kreiert und lässt wachsen, nur mit anderen Mitteln.« So irritierte er mit fluffigem Tüll und puscheligen Fellbäuschen, die er über Häuserfassaden in Paris, Rom und London drapierte.
Die vermeintliche Intervention namens Take Over: ein großer Bluff, erzeugt mit exzellenten Renderings! Ab und zu wagt sich der 34-Jährige aber auch aus dem Metaverse ins Hier und Jetzt. Seinen limitierten, mit rosa Blüten garnierten Sessel Hortensia erwarb das Vitra Design Museum. In der Amsterdamer Ausstellung Dreams werden Besucher Zeuge, wie seine Ideen Wurzeln schlagen, sich entwickeln und sich schließlich in komplexe Kreationen verwandeln. So wie die Erlebniswelt Take Over Elastic, eine monumentale, biomorphe Installation aus Volumen und Textilien, die man beim Hindurchgehen selbst verformen kann. Die Farbe Rosa wabert dabei als verbindendes Element durch die gesamte Show und lässt die Übergänge zwischen digitaler Sphäre und Realität fast vollends verschmelzen.