Zum heutigen Abschluss der Art Basel 2023 blicken wir auf eindrucksvolle Tage eines der wichtigsten Kunstereignisse des Jahres zurück. Mit rund 200 renommierten Galerien und Werken von mehr als 4.000 Künstlern bot die Messe einen tiefen Einblick in die Kunstwelt und kombinierte gekonnt die Kunst von unumstrittenen Weltstars mit der von jungen Talenten. Bei dieser Fülle ist es schwierig, Favoriten zu benennen.
In der Sektion „Unlimited“, in der rund 70 überdimensionale Werke und Installationen gezeigt wurden, beeindruckte The vast ocean of all possibilities von Firelei Báez. Das monumentale Werk stellt den Palast von Sans Soucis im Norden Haitis als versunkene archäologische Ruine nach. Verfallene Bögen und Wände sind mit handgemalten Motiven von Vögeln, Blumen, Tieren und Kämmen verziert, die auf traditionellen westafrikanischen Indigodrucken basieren.
Zu groß für die klassischen Messestände in den Haupthallen war auch die Environnement Chromointerférent Installation des 2019 verstorbenen Künstlers Carlos Cruz-Diez. Als interaktives Spiel aus Licht und Farbe war das ursprünglich 1974 entstandene Werk ein absoluter Publikumsliebling.
Mit dem rund 3,5 Meter hohen Strip-Tower verband der legendäre Gerhard Richter auf innovative Weise die physische Struktur seiner freistehenden Installationen mit dem ästhetischen Ansatz seiner Strip-Serie (2011-2016) und interpretierte so die abstrakten, digital entstandenen Gemälde neu.
Im Bereich ‚Galleries‘ präsentierten einige der renommiertesten internationalen Galerien ihre Künstler und deren Werke. Die Schweizer Galerie Hauser und Wirth freute sich über einen gelungenen Messe-Besuch, erzielte unter anderem Verkaufspreise von 22,5 Millionen Dollar für Louise Bourgeois‘ Bronze-Skulptur Spider IV und 9,5 Millionen Dollar für Four Hands von Philip Gouston – wer dachte, der Kunstmarkt sei im kuscheligen Rezessions-Schlaf dürfte überrascht sein.
Die Londoner Galerie Pilar Corrias zeigte eine verspielte und abwechslungsreiche Werkauswahl, in deren Mittelpunkt 1.500 leuchtend orangefarbene Mylar-Ballons von Phillippe Parreno standen, die wie Sprechblasen von der Decke hingen.
Ein weiteres, etwas ungewöhnliches Highlight der Messe war ein Pop-up-Store von Louis Vuitton, der ausschließlich den Editions des Luxushauses gewidmet war. Nach ähnlich erfolgreichen Pop-Ups in Venedig, Shanghai und Dubai wurde hier das breite Spektrum an Publikationen präsentiert, darunter die Kollektionen City Guide, Travel Books und Fashion Eye. Jedes dieser Werke greift auf die Talente freiberuflicher Journalisten, erfahrener Autoren und Kulturkenner zurück, um die Essenz des jeweiligen Themas oder Reiseziels einzufangen.