Ein Renaissancepalast in Valencia wird zum Schauplatz der hochkarätigen Privatsammlung von Hortensia Herrero – Mäzenin, Supermarktkönigin und eine der reichsten Frauen Spaniens.
Wie flirrende Himmelskörper tanzen Lichtreflexe über die Backsteinmauern des jahrhundertealten Atriums, ausgesendet von Tomás Saracenos schwebenden Glasklustern, die an eckige Seifenblasen erinnern. Lässt man sich ein auf dieses kaleidoskopische Happening, ist man schon mittendrin im Kunstkosmos der spanischen Milliardärin Hortensia Herrero – eine Art Aufgebot von Kunststars der Gegenwart und Moderne, eingebettet in den historischen Palacio Valeriola: Im Hauptsaal imponieren gleich drei großformatige Arbeiten von Anselm Kiefer. Die massigen Figuren auf dem Werk von Georg Baselitz, die ausnahmsweise mal nicht auf dem Kopf stehen, lassen die Dekore des Azulejofliesenbodens noch filigraner erscheinen. El Anatsuis Kronkorken-Tapisserien flirten mit ocker-roten Wänden.
Im Dachstuhl, unter altem Gebälk, ragen Skulpturen von Tony Cragg em por, die aussehen wie silberglänzende Aliens, die sich in Auflösung befinden. Und an hohen Bogenfenstern flanieren Julian Opies überlebensgroße Personensilhouetten vorbei wie Passanten in einer Großstadt. Erfrischend farbig wird es, wenn Exponate von Jean Dubuffet, Roy Lichtenstein und Alexander Calder aufeinandertreffen, metallisch hingegen in den spannenden Sälen für kinetische Konstruktionen. Rund hundert Top-Arbeiten hat die Miteigen tümerin der Supermarktkette Mercadona, beraten vom Kurator Javier Molins, zusammengetragen. Gleichzeitig fördert sie mit ihrer Fundación Hortensia Herrero die Kultur ihrer Heimatstadt, so etwa die Restaurierung der Decken fresken in der Iglesia de San Nicolás.
erhaltene Azulejoboden.