Als großer Baumeister der japanischen Architektur verbindet Kengo Kuma traditionelles Handwerk mit modernem Formgefühl. In einer Bonner Ausstellung wird diese Ästhetik spürbar.
Es ist die höchste Kunstder Architektur,zugleich kreativ und rücksichts voll zu sein. Etwas Besonderes zu schaffen, aber darauf zu achten, dass sowohl dem Menschen als auch der Natur mit einem Gebäude gedient wird. Diese Gabe besitzt Kengo Kuma, Leitfigur der japanischen Künstler architektur. Seine Entwürfe sind stilvolle Unikate, bei denen soziale Belange und der Umgang mit Materialien im Vordergrund stehen. Klassische japanische Baustoffe wie Holz, Papier und Metall prägen seine Projekte und ermöglichen es, dass sie ebenso nachhaltig wie filigran sind – ob es ein Pavillon ist, der mit dicker Isolierschicht aus PETFlaschen eisigen Temperaturen trotzt, oder das Olympiastadion von Tokio mit seiner HolzStahlKonstruktion und seinen begrünten Decks und Sprühnebelmaschinen.
Unter dem Namen Onomatopoeia zeigt die Bundeskunsthalle in Bonn rund 20 realisierte Besonderheiten Kumas, darunter das Victoria&AlbertDesign museum Dundee in Form einer Steinarche und das AndersenMuseum im dänischen Odense mit seinen rhythmischen Balkenmustern. Der merkwürdige Titel bedeutet »Lautmalerei«. Kuma wählte ihn aus, um sein Bestreben nach einem ebenbürtigen Dialog zwischen Mensch und Material zu betonen. Die WowEffekte seiner Bauten stellen sich ganz von alleine ein.