New kid on the block: Die Hamburger Galerie Melbye-Konan präsentiert die erste Soloschau von Anna-Belén Siegmann – Jahrgangsbeste des Royal College of Art.
Wer sich in der Galerie Melbye-Konan auf die Bank vor die große schimmernde Leinwandarbeit setzt, der kann auf Gedankenreise gehen: zu Flüssen aus royalblauen Farbschlieren, die sich ihre Wege durch wilde Landschaften bahnen und irgendwann an kupferfarbene Ufer münden. Oder zu Wolkenbergen, verwunschenen Gärten und Dschungelrevieren – hoch oben aus der Luft fotografiert. Zum Beispiel. Die Arbeiten der jungen Hamburger Künstlerin Anna-Belén Siegmann, die sie mit Acryl, Wasserfarben, Lacken, Metallfolien, Pigmenten und Wachs in ihrem Londoner Studio komponiert, lassen viele Assoziationen zu. Minutenlang kann man Ihre vielschichtigen Werke mit den Augen abtasten, entdeckt immer neue Lagen, Texturen, dicke Tropfen und wässrige Farbverläufe.
Ein großes Konvolut neuer Papier- und Canvas-Arbeiten der 27-Jährigen zeigt jetzt die Galerie Melbye-Konan auf ihrer 400 Quadratmeter-Fläche in unmittelbarer Nähe der Hamburger Außenalster.
In der Soloschau Alchemy erforscht die Nachwuchskünstlerin und Absolventin des renommierten Londoner Royal College of Art Prozesse der Transformation in der Natur und im menschlichen Geist. Belén, die sich unter anderem von Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Sigmar Polke und Helen Frankenthaler inspirieren lässt, verbindet nahtlos Welten der Naturwissenschaft und der Mystik. Mit organischen, pflanzenartigen Mustern und fließenden Strukturen symbolisiert sie Seelenzustände und den Verlauf der Zeit.
»Für mich ist Malerei eine Form der Alchemie – ein Prozess, bei dem Farben und Materialien sich verwandeln, um tiefergehende Einsichten und Emotionen hervorzubringen«, so die Künstlerin, die als Jahrgangsbeste 2024 das renommierte Lucy Halford Bursary Stipendium für ihr Masterprogramm am Royal College of Art in London erhalten hat.
Da wundert es nicht, dass bei der Eröffnung der Hamburger Ausstellung schon beinahe alle Werke mit einem roten Punkt versehen waren. Auch in der bedeutenden Sammlung des Briten Lord Davies of Abersoch CBE ist sie schon vertreten. Zudem sind ihre Werke auch in der Londoner Saatchi Gallery zu sehen.
Um so besser, dass noch genügend Zeit ist, sich beim Anblick ihrer Arbeiten in der schönen Hamburger Galerie Melbye-Konan in aller Ruhe davontreiben zu lassen.
Bis 28. Februar 2025
Führung durch die Ausstellung: 18. Dezember um 18 Uhr (nur mit Anmeldung).
Galerie Melbye-Konan
Mittelweg 169, 20148 Hamburg
melbye-konan.com